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Yep, ca. 1960 müsste...
Yep, ca. 1960 müsste das gewesen sein.
chutney - 30. Nov, 19:02
Ups!
Wer lesen kann, ist klar besser dran. ;) Danke!
help - 14. Jun, 15:46

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Freitag, 23. November 2007

Presseschau: Von Schönheitsoperationen und anderen seltsamen Entwicklungen

In der WoZ lese ich einen wunderbar frischen Aufsatz vom Thuner (Original, wollte ich schon sagen...) Kultklub-Betreiber McAnliker zu den Schlagzeilen, die Thun derzeit so macht. Er spinntisiert dabei so wunderbar schön kreuz und quer durch alle möglichen Themen, dass es eine richtige Freude ist. Das Beste ist, dass sich, mit etwas Sucheifer, auf der Website seines Klubs (<http://www.mokka.ch>) noch eine ganze Reihe solcher Aufsätze von ihm finden lassen. Die Freude darüber wird allerdings stark getrübt durch das unmögliche Design der Website: Die Text sind nur mit grösster Anstrengung zu lesen, ausdrucken kann man sie nicht, und wenn man nicht die Styles ausschaltet, um wenigstens schwarz auf weiss lesen zu können, bekommt man nach kurzer Zeit das grosse Augenflimmern (Augenkrebs, nennen das die Webprofis).

In der Zeitung wird darüber debattiert, dass sich arbeiten für bestimmte Leute nicht mehr lohnt. Sozialhilfebezüger, die nur Chancen haben auf einen schlechtbezahlten Job, fahren schlechter, wenn sie so einen annehmen und deshalb aus der Sozialhilfe fallen. Die Grünen verlangen die Steuerbefreiung von Kleinverdienern nahe am Existenzminimum (was diesen einen negativen Arbeitsanreiz zum Verschwinden brächte) und die SVP lamentiert, das haben wir ja schon immer gesagt. - Jänu, ich bin der Ansicht, dass das Problem ganz einfach gelöst werden könnte, nämlich indem es eine Differenz gäbe zwischen dem Existenzminimum, das ja die Sozialhilfe wohl im Grossen und Ganzen darstellt, und dem Mindestlohn. Also, ihr SVPler (und alle anderen), hoch mit dem Mindestlohn, damit sich arbeiten wieder lohnt! Es ist ja wohl eine Schande für ein reiches Land, wenn Leute, die voll arbeiten und sich einsetzen, nur gerade mit dem Existenminimum in der Lohntüte abgespiesen werden. Das ist stossend, wenn es nicht bei Ausnahmen bleibt, sondern in ganzen Branchen zur Regel wird, ganz egal in welchem Job!

Dann stellt man offensichtlich fest, dass immer mehr Teenager sich die Brüste operieren lassen. Und im Kassensturz-Bericht dieser Woche kam deutlich zum Ausdruck, dass man es in weiten Kreisen inzwischen für normal hält, sich regelmässig Botox spritzen lässt, um jünger auszusehen. Die Entwicklung war absehbar, man kann sie in den USA ablesen, die uns ja immer ein paar Jahre voraus sind, und dennoch... Ich bin nicht strikt gegen jede Schönheitsoperation. Wenn jemand wirklich unter seinem Aussehen leidet, lasse ich mit mir reden. Aber dass Teenager das machen, nur weil sie grössere oder kleinere oder schönere Brüste wollen, das halte ich für einen Skandal. Für mich ist es ein Merkmal der Zeit, dass sie nur schon auf die Idee kommen, demzufolge also annehmen, dass es im Bereich des Möglichen liegt. Warum lernen die Kids nicht, warum sagt ihnen niemand von Anfang an, dass das vollkommen absurd ist und ebenso vollkommen ausgeschlossen? Allerdings hilft das nicht viel, die meisten Brust-OPs werden ja an jungen Frauen zwischen 20 und 25 gemacht, die offensichtlich dem grassierenden Schönheitswahn verfallen sind. Wir sind soweit, dass man das macht, fast machen muss, weil nicht mehr am natürlichen Körper Mass genommen wird, sondern an einem zurechtgeflickten. Man muss sich allerdings auch nicht wundern, das fängt nämlich schon viel früher an, nämlich spätestens da, wo es sich eine Frau nicht mehr leisten kann, ihre Beine nicht zu rasieren, und was der seltsamen Normativitäten mehr sind.

Eine Schweizer Firma arbeitet im Irak für die US-Armee. Wundert sich irgend jemand darüber? Für mich nur ein weiteres Indiz, dass die "liberalisierte Marktwirtschaft" alles tut, wenn bezahlt wird und die Gefahr nicht allzu gross ist, ins Gerede zu kommen. Von wegen Selbstregulation durch Angebot und Nachfrage... Wenn es die AGB nicht verbieten würden, wäre Ebay bestimmt voll von Grossmüttern, die zur Versteigerung stehen.

In Schweden kämpfen junge Frauen mit nackten Brüsten für Gleichberechtigung, insbesondere für ihr Recht auf Oben-ohne. Das erinnert mich daran, dass wir hierzulande irgendwann ja schon mal soweit waren, Frauen oben-ohne in der Badi normal zu finden - und zaubert mir ein Schmunzeln aufs Gesicht. Ein kleiner Sonnenstrahl in die trübe Entwicklung der letzten Jahre - jetzt ist ja alles wieder schön eingeschnürt in der Badi bzw. man muss froh sein, wenn es nicht auch noch ausgestopft ist.

Beheizbare Sessel bei Sesselliften scheint ja dieses Jahr der letzte Schrei zu sein bei unseren Bergbahnen. Damit die verwöhnten Stadtfüdlis ja nicht irgendwie am Ende noch mit der Natur in Berührung kommen. Man geht ja schliesslich zum Vergnügen in die Natur, und nicht, um sich irgendwelche Probleme aufzuhalsen. Man könnte meinen, wir hätten endlos Energie im Überfluss. Eine neue Idee unserer liberalisierten Wirtschaft zieht mehr Energieverbrauch nach sich als die andere. Noch immer ist Energie offenbar zu billig, sonst müsste man doch da und dort auch mal auf Ideen kommen, die nicht einfach nur mit viel mehr Energie zu realisieren sind.

Die Schweiz, ein Land der Superreichen. Da will ich jetzt mal nicht viele Worte verlieren, das bringt ohnehin nichts. Interessant die Zahl im .ch-Artikel: Teilte man das Vermögen der Superreichen unter allen Einwohnern der Schweiz auf, erhielte jedermann ein "Vermögen" von über 70'000 Franken. Man kann auch noch weiter rechnen: Nur schon die Zinsen davon ergäben für jedermann eine Grati von rund 3'000 Franken. Oder: Mit einer Million Vermögen "verdient" man ungefähr soviel an Zinsen wie der Mindestlohn in der Schweiz. Jetzt gibt es Leute, die besitzen 100 Millionen, "verdienen" also rein am Zinsertrag 100 Mal den Mindestlohn, oder 500 Millionen oder... der Reichste aber 35'000 Millionen, also 35'000 Mal den Mindestlohn, ergo ca. 100 Millionen pro Monat, ca. 5 Millionen pro Tag oder 500'000 pro Stunde. Ist Ihnen auch schwindlig?

So, das muss es tun für heute, bis demnächst.

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