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chutney - 15. Jul, 10:34
Yep, ca. 1960 müsste...
Yep, ca. 1960 müsste das gewesen sein.
chutney - 30. Nov, 19:02
Ups!
Wer lesen kann, ist klar besser dran. ;) Danke!
help - 14. Jun, 15:46

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Montag, 25. September 2006

Nostalgie - Inferno

Der Start zu einem Motocrossrennen ist eine ziemlich umständliche Sache: Die TeilnehmerInnen (auch drei Frauen sind dabei) treten einzeln hervor und stellen sich hinter den Startklappen auf. Ein Helfer hat die metallenen Bügel von den Steinen und Erdklumpen befreit, die vom vorigen Start hängen geblieben sind. Jetzt könnte das Rennen eigentlich beginnen. Doch weit gefehlt. Die FahrerInnen dürfen sich entsprechend ihrer Trainingszeiten die Startplätze aussuchen. Die Schnellsten nehmen sich die Startplätze weit links, weil sie von hier aus die besten Chancen haben, als Erste in die Linkskurve nahe beim Start einzudrehen. Nicht alle haben in der ersten Reihe Platz. Nach dem Hin und Her um die besten Plätze ist das Startritual immer noch nicht zu Ende. Der Starter geht mit erhobener grüner Fahne an der Front der FahrerInnen vorbei und versucht, Blickkontakt mit ihnen aufzunehmen. Er hat nichts Ungewöhnliches gesehen, alle Motoren laufen, und so winkt er mit seiner Fahne. Das ist das Zeichen, damit ein Starthelfer die Tafel mit der Aufschrift "15" hochhebt, was bedeutet, dass die letzten fünfzehn Sekunden der Vorbereitungszeit laufen. Die Drehzahl der Motoren steigt, entsprechend auch der Lärm. Fängt jetzt das Rennen an? Nein, erst erscheint eine zweite Tafel mit der Aufschrift "5": In fünf Sekunden geht es los.
Für das, was sich nun abspielt, gibt es ein etwas abgegriffenes Wort, das aber in diesen Momenten des Wahnsinns seine wirkliche Bedeutung offenbart: Inferno. Vierzig Motoren heulen mit Vollgas im Leerlauf, der Lärm steigert sich bis zur Schmerzgrenze, um die FahrerInnen entwickelt sich eine grosse, graublaue Abgaswolke, in der Luft über ihnen bildet sich ein milchig zitternder Hitzeschleier. Der Boden bebt. Es stinkt nach verbranntem Benzin.
Endlich fallen die Startklappen mit einem Knall, die FahrerInnen lassen die Kupplung los und beschleunigen aus dem Stand in ein Affentempo. Hinter ihnen erhebt sich ein meterhoher brauner Wall aus Dreck, Steinen und losgerissener Erde, dem eine paar Unglückliche entsteigen, die in diesem Chaos umgerissen wurden. Mit ein paar hastigen Tritten auf die Anlasserpedale bringen sie ihre Motoren wieder zum Laufen und fahren dem Pulk hinterher.


aus WOZ Die Wochenzeitung, 21. September 2006

Speziell, dass ausgerechnet die WOZ eine so schöne Beschreibung dieses doch sehr speziellen Ereignisses liefert und damit Kindheitserinnerungen weckt - bei einem, dessen Herz inzwischen sehr grün schlägt, notabene. Apropos: Der Vater einer grossen Motocross-Hoffnung meint, die Umweltbilanz der Heerscharen von Wanderern und Bikern, die für ihre Touren zumeist per Auto von weit her anreisen, sei so gesehen auch nicht besser. Ich muss ihm recht geben.

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