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für den Kommentar und das Angebot. Ich habe jetzt aber...
chutney - 15. Jul, 10:34
Yep, ca. 1960 müsste...
Yep, ca. 1960 müsste das gewesen sein.
chutney - 30. Nov, 19:02
Ups!
Wer lesen kann, ist klar besser dran. ;) Danke!
help - 14. Jun, 15:46

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Sonntag, 23. April 2006

Dr. Sex oder The Inner Circle

Mein erstes Buch von T.C.Boyle, das ich zu Ende zu lesen geschafft habe! Er verpackt die Forschungen von Alfred Kinsey um das sexuelle Verhalten von Männern und Frauen in einen packenden Roman und porträtiert das Amerika der vierziger und fünfziger Jahre mit seiner Prüderie und Heuchelei - wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, da habe sich - nicht nur in Amerika - bis in die heutigen Tage nicht wirklich viel geändert. Auch aufgeklärte Geister können viel lernen (Haben Sie gewusst, dass sexuelle Erregung den Würgereflex vermindert?), und das Buch ist anregend: Wer unter sexueller Lustlosigkeit seines bzw. seiner Partner/in zu leiden hat, hat hier ein ideales Geschenk zur Hand (entsprechende Erfahrungen bitte gerne in den Kommentaren).

Schlecht kaschierte Dummheit?

Unter dem Titel "Kaschierte Korruption" berichtet die NZZ von Hemdsärmel-Bundesrat Blochers Auftritt vor den Schweizer Werbern, den er für einen weiteren Rundumschlag gegen staatliche Eingriffe in den Markt nutzt. Werbebeschränkungen für Tabak und Alkohol bezeichnet er als Bevormundung der Bürger, Diskussionen über hetzerische, mit gefälschen Statistiken angereicherte Inserate seiner Hauspartei als "Zensurversuche". Es sei die Marktwirtschaft selber, die sozial sei, denn nur sie gewährleiste eine funktionierende Güterversorgung...

Dass Letztere hingegen nur ein Nebenprodukt und die Marktwirtschaft ausschliesslich an Renditezahlen interessiert ist und dafür über Leichen geht, scheint unseren obersten Hemdsärmel noch nicht erreicht zu haben. Dass der Tunnelblick auf die Rendite uns im Wesentlichen mit haarsträubendem Unsinn überschwemmt und beschäftigt, in nie dagewesenem Ausmass Arbeitsplätze vernichtet, sich nur um die Leichen am Wegesrand kümmert, wenn es nicht anders geht, nichts als "verbrannte Erde" hinter sich lässt und mithin verantwortlich ist für die vielbesungene "unendliche Dummheit der Menschheit" (Einstein), welche die dringend angezeigte Umkehr zur Vernunft, zu nachhaltig und umfassend gescheiten Lösungen verhindert - dass alles findet keinen Platz im Hemdsärmel.

Ist es Absicht, Berechnung - oder ist es der Tunnelblick, die Scheuklappen, oder einfach nur schlecht kaschierte Dummheit?

Leserbrief zu "Frauen gehen fremd"

Der Artikel zeigt sehr schön, wie es unter der sich ahnungslos gebenden Oberfläche der exklusiven Treue rumort, und er lässt einmal mehr erahnen, dass das Modell der lebenslangen sexuellen Treue eine heftig drängende gesellschaftliche Entwicklung verhindert.

Nun kann man - wie es auch der Artikel tut - die Lage so sehen, dass irgendetwas falsch läuft in unseren Beziehungen, dass sozusagen mangelhafte Beziehungsfähigkeit der Grund sei für das Missverhältnis zwischen dem hochgehaltenen Ideal und der Realität. Das führt dann zu so sinnreichen Erkenntnissen, wie dass die Frau schuld sei, wenn der Mann fremd geht, und umgekehrt. Die interessante Frage aber, nämlich warum es so viele tun und dennoch so wenig darüber geredet wird, wird immer noch lieber nicht gestellt. Es könnte ja sein, dass der Mensch generell nicht so sehr monogam ist, wie ihn die Promoter der herrschenden Moralvorstellungen gerne hätten.

Es gibt aber nicht wenige, die nicht einsehen, warum ihre polygame Natur zu bändigen sei, die nichts davon halten, nach Schuld und Fehlern zu suchen, sondern aktiv neue, dem aufgeklärten, sich nicht unreflektiert für monogam haltenden Menschen entsprechende Alternativen ersinnen. In Beziehungen, die von Anfang an von der Einforderung der gegenseitigen sexuellen Treue absehen, kann plötzlich sowohl das Bedürfnis nach Verbindlichkeit wie auch das Bedürfnis nach (sexueller) Abwechslung offen und verantwortungsvoll gelebt werden, ohne dass daraus besondere Probleme entstünden. Anders als beim heimlichen "Fremdgehen", wo fast zwangsläufig Krach, Trennung, Scheidung und der hinlänglich bekannte Zirkus folgen, kann auf diese Weise eine (sexuelle) Begegnung ausserhalb oder eine neue Beziehung allen Beteiligten Anlass zur Freude werden.

Menschen, welche die neuen Qualitäten solcher von Offenheit und Vertrauen geprägter Beziehungen erahnen oder kennen, treffen sich unter dem amerikanisch geprägten Begriff Polyamory.

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